Weitere Infos
1. Was möchtest du?
2. Mein persönlicher Stil
3. Der orientalische Tanz als Kunstform
4. Die Feldenkrais-Methode
1. Was möchtest du?
Wenn du willst, kannst du dich beim orientalischen Tanz ganz in die traditionellen Formen hineingeben. Vielleicht suchst du aber etwas Aussergewöhnliches? Vielleicht liebst du freies und eigenwilliges Tanzen? Auch dann bist du bei mir bei der richtigen Adresse. Bei mir kannst du experimentieren und deinen ganz persönlichen Stil im Tanzen pflegen. Finde heraus, welche Musik dich anspricht, welche Kleidung am besten zu dir passt: Tanzt du lieber mit einem Rock, in Jeans, oder einem ganzen Kleid? Probiere aus und finde deinen persönlichen Stil!
Entdecke deine Ressourcen, lebe sie und entfalte dich! In meinen Stunden stehst du im Mittelpunkt! Die Bühne steht dir in einem geschützten Raum zum lustvollen Ausprobieren zur Verfügung. Für deine Entfaltung hast du meine volle Unterstützung!
Wir tanzen für einander und gehen respektvoll miteinander um. Jede Frau hat ihren persönlichen Rhythmus, ihren Takt und ihre Geschwindigkeit beim Lernen. Wir gehen zusammen einen Weg: «Working in progress»! Hör auf deine Seele, deinen Körper und deinen Geist und gib ihnen beim Tanzen Ausdruck! Lebe, was du schon immer leben wolltest! Bei mir ist alles erlaubt, was dem Körper, der Seele und dem Geist gut tut!
2. Mein persönlicher Stil
Ich bezeichne mich selbst nicht als traditionelle «Bauchtänzerin», da ich sehr gerne mit verschiedenen Requisiten und Musikrichtungen, die westlich geprägt sind, experimentiere.
Meine besondere Vorliebe gilt der Improvisation mit dem Schleier, der neben dem Stock und den Zimbeln zur Grundausrüstung einer Bauchtänzerin gehört. Beim Tanz mit dem Schleier kommen nicht nur luftige und spielerische Elemente zum Ausdruck, sondern auch die Polarität von Verhüllen und Enthüllen: nie zeigt sich Frau ganz, es bleibt immer ein Rest Geheimnis, etwas, das nicht entschlüsselbar ist.
Nebst dem, dass ich den klassischen «Bauchtanz» mit Einflüssen aus Ballett und anderen internationalen Tanzformen, also «Raks Sharki» und Folkloretänze vermittle, bin ich auch – vielleicht sogar vor allem – eine Vertreterin des «Experimentellen Orientalischen Tanzes». Das meint: eine europäisch-amerikanische Tanzform mit orientalischem Tanzvokabular und orientalischen Bewegungen. Ich bin vom Jazztanz, Flamenco, Hip-Hop, Aerobics, Bodyjam, Afrodance, Moderndance, Nia, Ballett, Tanztherapie, Gymnastik, kreativem Kindertanz, Feldenkrais etc. beeinflusst. Sehr gerne setze ich beim Tanzen den Schleier oder den Stock ein, aber auch Beckenbodentrainig und ein gutes Stretching sind mir im Unterricht wichtig.
Ich schreibe die Choreografien meistens selbst und wähle dazu passende Musik. Die Musikauswahl ist bei mir sehr breit: das geht von klassischer, moderner, popiger, arabischer oder türkischer Musik bis zu Schweizer Volksmusik. Ich liebe Musik, wo sich der Osten und der Westen treffen.
In meinem Unterricht geht es mir vor allem darum, dass die Frauen Freude an sich selbst haben, Lust und Befriedung an den wunderschönen weichen und weiblichen Bewegungen des Orientalischen Tanzes finden, Zugänge zu ihren Körpern erlangen, tanzend und bewegend sich neu und anders ausdrücken lernen, Freundschaft, Freude und Friede mit anderen Frauen leben und teilen können. Und wenn sie dann mit ihrer Ausstrahlung, Fröhlichkeit und körperlichen Anmut auch noch ihren Partner zu Hause oder auf der Bühne begeistern und ihm gefallen können, ist es perfekt, und mein Ziel ist erreicht.
3. Der orientalische Tanz als Kunstform
Der orientalische Tanz, wie wir ihn hier in Europa pflegen, ist beeinflusst von Folkloretänzen, klassischem Ballet, Jazztanz, sakralem Tanz, Aerobics, Flamenco und noch vielem mehr. Trotzdem bleibt der Bauchtanz etwas Eigenständiges. Frau und Mann erkennt ihn leicht, wenn er auf der Bühne und in Cafés getanzt wird.
Was aber ist das Besondere an ihm? Was unterscheidet ihn von den anderen Tänzen? Und warum übt er auf viele Frauen eine grosse Faszination aus? Ein Stück Faszination liegt sicher schon im Namen «Bauchtanz». Ich persönlich benutze diese Bezeichnung sehr gerne, obwohl sie von vielen Tanzlehrerinnen und Tanzfrauen abgelehnt wird, mit der Begründung, dass nicht nur mit dem Bauch getanzt werde, sondern mit dem ganzen Körper, und dass dieser Name mit Prostitution und Striptease in Verbindung gebracht werde. Sie nennen den Tanz lieber «Raks Sharki», «Tanz des Ostens». Doch gerade das Wort «Bauch» war für mich, als westlich denkende Frau, ausschlaggebend, um diesen Tanz zu lernen. Nicht mein Kopf sollte im Mittelpunkt stehen, sondern mein Bauch, den ich mit Gefühl, Intuition, Sexualität und Frauenpower in Verbindung bringe. Hier kann frau lernen und üben: den Bauch nicht einziehen, sondern ihn loslassen, hier kann Frau ein Gefühl für neue, fremde und doch so urvertraute Bewegungen entwickeln! Nicht Bein- und Armarbeit steht im Mittelpunkt, keine spezielle Akrobatik, sondern mein ganzer Körper, den es zu entdecken gilt. Es ist ein wirklicher Genuss, die Hüften in allen Richtungen zu kreisen, zu heben und zu senken, den Oberkörper und das Becken schlängelnd fortzubewegen und den Körper rhythmisch vibrieren zu lassen.
Der orientalische Tanz hilft nicht nur, seinen eigenen Körper besser kennen zu lernen, sich in seinem Frausein zu akzeptieren und mit seinem Frausein zu identifizieren, sondern er hilft auch, sich mit anderen Frauen schwesterlich verbunden zu fühlen. Das Tanzen in einer Frauengruppe ist eine grosse Herausforderung und Bereicherung. Der Bauchtanz kann wirklich Frauen zusammenführen, als Lernende und als Lehrende.
Natürlich gibt es kritische Stimmen. So wird zum Beispiel oft die Frage gestellt, ob wir Menschen des Okzidents aus dem Orient fremdes Kulturgut übernehmen können und dürfen. Darauf kann ich nur antworten: Dieser Tanz ist an keine bestimmte Kultur gebunden, denn schliesslich haben wir alle einen Bauch. Es ist gewiss wahr, dass wir westlichen Frauen Töchter der Aufklärung sind, dass unserem Verstand, unserem Intellekt mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als unserem Körper und unserer Sinnlichkeit. Doch gerade da kann uns der Bauchtanz etwas zurückgeben, was uns Frauen schon immer gehört hat, aber durch unsere kopflastige Kultur verdeckt, vernachlässigt und unterdrückt wurde. Ich zitiere Sibylla Spiess: «Bauchtanz lässt sich durch Jahrhunderte in Kunst, Literatur und Mythologie zurückverfolgen und hatte ursprünglich – wie jeder Tanz – religiöse Bedeutung. Prähistorische Skulpturen und Felsmalereien zeugen von seiner Existenz in der alten Welt. Statuetten, die bauchtanzende Frauen darzustellen scheinen, wurden in so weit auseinanderliegenden Ländern wie Indien und Spanien gefunden. Einige entstanden Jahrtausende vor Christus… Tempeltänzerinnen führten erotische Tänze vor, die vermutlich die kreisenden Beckenbewegungen des Bauchtanzes einschlossen.» Wir Frauen erobern uns also nur eine Tanzform zurück, die so alt ist wie die machtvolle Sexualität, die sich in ihr ausdrückt. Die Bewegungen dieses Tanzes werden ausgeführt, seit Menschen Liebe machen. Mit anderen Worten: dieser Tanz ist so alt wie das Leben.
Für mich ist Bauchtanz einer der sinnlichsten, erotischsten, fröhlichsten und schwesterlichsten Tänze. Zudem ist er ein Tanz, der technisches Können abverlangt und Intellektualität miteinbezieht. Für mein Empfinden bedeutet Orientalischer Tanz also eine glückliche Synthese von Kopf und Bauch – und Achtung vor jedem Menschen, besonders auch die Achtung vor sich selbst.
4. Die Feldenkrais Methode
Hast du dich schon einmal gefragt, wie du deinen Körper zweckmässiger, wirkungsvoller, anmutiger, leichter und mit einer ausgezeichneten Koordination einsetzen kannst?
Feldenkrais gibt darauf eine bemerkenswerte Antwort. Er geht davon aus, dass der Mensch von drei Aspekten geprägt wird: der Vererbung, der Erziehung und der Selbsterziehung. Dabei kann der Mensch keinen Einfluss auf die ersten zwei Komponenten nehmen, denn sie sind vorgegeben, nur die «Selbsterziehung» kann er aktiv beeinflussen. Genau dort, bei der «Selbsterziehung», hakt Feldenkrais ein.
Wenn ein Mensch wirklich ganz Mensch sein will, so muss er sich über seinen Körper und dessen Funktion bewusst werden, denn «Strukturen und Funktionen hängen voneinander ab und stehen in enger Wechselbeziehung zur Umwelt.» (M. Feldenkrais, Die Entdeckung des Selbstverständlichen, S. 40) Der Mensch reagiert mit seinem Skelett, seinen Muskeln und seinem Nervensystem auf seine Umwelt. Um zu wissen, wie wir wirken und reagieren, müssen wir unsere Funktionen trainieren, die körperlichen wie die geistigen. Denn nur wenn wir wissen, was wir tun, können wir auch das tun, was wir möchten. «Wachsein bedeutet, dass wir wissen, ob wir stehen, sitzen oder liegen, kurz, dass wir wissen, wie und wohin wir relativ zur Schwerkraft orientiert sind.» (M. Feldenkrais, Die Entdeckung des Selbstverständlichen, S. 65) Erkenne dich selbst!
Einer der wichtigsten Ansätze seiner Methode ist die Tatsache, dass neue Bewegungsmuster gelernt werden können: Im Gegensatz zu anderen Lebewesen, die bei der Geburt ein ausgereiftes Hirn haben und sich darum reflexhafter und stereotyper verhalten, ist das Nervensystem des Menschen fähig, sich zu entwickeln. Dies ist möglich, weil das Gehirn bei der Geburt nur einen Bruchteil des endgültigen Gewichtes hat und nur auf ein paar Aussenreize vorprogrammierte Reaktionen aufweist.
Etwa im Alter von zwei bis drei Jahren sind die meisten Funktionen des Nervensystems beinahe vollständig da. «Nur Bewegung, Sexualität und die spezifisch menschlichen Funktionen reifen erst später heran: Sprechen, Schreiben, Rechnen, Musik und die Verbindung von Sprache und Musik sind noch in Entwicklung begriffen.» (a.a.O., S. 111) Das heisst, dass wir uns von Minute zu Minute verändern.
Falsch wäre nun anzunehmen, dass sich bei allen Menschen die Funktionen gleich entwickeln. Die Gehirnpartien sind von Mensch zu Mensch verschieden. Hier ist es hilfreich, wenn wir etwas über die Funktionsweise der Hirnschichten wissen: «Ihr Gehirn hat, wie meines, eine sehr lange Geschichte. Unser Nervensystem gehört zu den kompliziertesten Strukturen überhaupt. Sie haben sehr alte Schichten, die von weniger alten – und diese ihrerseits von noch jüngeren – überlagert sind. Jede neue Schicht ist eine Formation, die feiner funktioniert als die vorherige. Die älteren sind primitiv, ihre Funktionsweise eher grob und abrupt, nach dem Schema Entweder-Oder und Alles-oder-Nichts. Jede neue Schicht überholt die ältere. Je jünger die Formation, desto feiner ist ihre Funktion. Sie bewirkt abgestufteres, differenzierteres Tun. Die älteren Schichten sind zuverlässiger; sie funktionieren schneller und brauchen weniger Lernzeit… Jede Situation, welche es nicht zulässt, dass wir in aller Ruhe mit ihr fertig werden, löst eine Regression aus, d.h. die älteren Formationen übernehmen das Kommando.» (a.a.O., S. 114)
Was möchte Feldenkrais mit seiner Lehre und seinem Denken? Er möchte nicht, dass ihm einfach so nach-gedacht und nach-geschwatzt wird, sondern dass wir zu eigenem Handeln und Denken motiviert werden. Es war ihm ein Anliegen, dass seine Methode weiterentwickelt und weitergeführt würde, dass seine StudentInnen ihre eigene Form finden, denn er sah seine Methode keinesfalls als abgeschlossen an. Hier möchte ich das Buch von Ruthy Alon, «Leben ohne Rückenschmerzen» empfehlen. Alon war eine Studentin von Feldenkrais, der es gelungen ist, die Feldenkraismethode kongruent, aber auch innovativ weiterzugeben.
Was ist Lernen? Der Kernpunkt lautet: Lernen ist nicht gleich Tun! (Die vier Elemente des Tuns: Bewegung, Sinnesempfindung, Gefühl und Denken.) Darum müssen wir zuerst lernen, zu lernen.
Lernen muss angenehm und leicht sein. Dabei ist wichtig, dass wir langsam lernen, unseren eigenen Rhythmus finden. Die Langsamkeit ist wichtig, damit «parasitäre und überflüssige» Anstrengungen entdeckt und dann allmählich eliminiert werden können. Je vertrauter eine Übung ist, um so mehr nimmt die Geschwindigkeit und mit ihr die Kraft zu. Feldenkrais warnt aber davor, «richtige» Bewegungen anzustreben, denn: «Um zu einer richtigen Bewegung zu gelangen, ist vorerst eher an bessere Bewegung zu denken als an richtige; denn die richtige Bewegung hat keine Zukunft: sie lässt sich nicht weiter entwickeln.… Besser kann noch besser werden; richtig und korrekt ist richtig und korrekt ein für allemal und nimmt einem den Wind aus den Segeln. » (a.a.O., S. 135/6)